Das Spiel zwischen der TSG Bretzenheim und dem Erstliga-Absteiger SV Union Halle-Neustadt war von Anfang bis Ende ein packender und dramatischer Kampf um jeden Ball. Am Ende mussten sich die Bretzenheimerinnen knapp mit 23:24 geschlagen geben, doch das Ergebnis spiegelt nur einen Teil der Geschichte dieses intensiven Spiels wider.

Schon in den ersten Minuten war deutlich zu spüren, dass beide Teams zunächst Schwierigkeiten hatten, richtig ins Spiel zu finden. Es dauerte ganze vier Minuten, bis das zweite Tor der Partie fiel, und in dieser Zeit wechselte der Ballbesitz häufig, ohne dass eines der Teams in der Lage war, sich klar durchzusetzen. Halle-Neustadt, die als Absteiger aus der ersten Liga mit viel Erfahrung auftrat, fand jedoch schneller ins Spiel und konnte auf die Tore der Bretzenheimerinnen immer sofort antworten.

Besonders bis zur 14. Minute schien Halle-Neustadt an Tempo zuzulegen, als sie auf 3:6 davonzogen. Erst in der 20. Minute gelang es den Bretzenheimerinnen, ihr viertes Tor zu erzielen. Paula Zerhusen war in dieser Phase des Spiels eine der auffälligsten Spielerinnen, denn sie markierte die ersten fünf Treffer ihres Teams und hielt die Ischn damit im Spiel.

Mit der Unterstützung der anderen Bretzenheimer Spielerinnen, die sich allmählich ebenfalls in die Torschützenliste eintragen konnten, schaffte es die TSG, sich Stück für Stück an Halle-Neustadt heranzuarbeiten. In einer starken Phase zwischen der 20. und der 23. Minute kamen sie auf 6:7 heran. Dieser Moment markierte einen Wendepunkt im Spielverlauf, denn die Bretzenheimerinnen spürten, dass sie auch gegen den favorisierten Gegner eine Chance hatten. Drei Minuten später, in der 27. Minute, belohnten sie sich für ihren Einsatz und erzielten den Ausgleich zum 8:8. Mit einem knappen Rückstand von 9:11 ging es schließlich in der Halbzeit in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die Bretzenheimerinnen blieben den Gästen aus Halle-Neustadt dicht auf den Fersen und schafften es, den Rückstand immer wieder zu verkürzen. Es ging ständig hin und her, und das Spiel war geprägt von viel Spannung, indem die Führung mehrfach wechselte. In der 48. Minute schien dann der große Moment für die Ischn gekommen zu sein: Sie gingen erstmals in Führung, ein Zeichen dafür, dass alles möglich war.

Doch die Gäste aus Halle ließen sich davon nicht beeindrucken und kämpften sich sofort zurück ins Spiel. Ab der 55. Minute wurde es für die Bretzenheimerinnen wieder schwieriger. Kurz sah es so aus, als würden sie den Kontakt zum Gegner verlieren, als Halle-Neustadt begann, sich wieder etwas abzusetzen. Doch anstatt aufzugeben, reagierte das Team von Bretzenheim mit einem Timeout und stellte auf eine offensive Abwehrformation um. Diese taktische Umstellung erwies sich als effektiv, denn sie brachten sich noch einmal zurück in die Partie.

In der letzten Spielminute wurde es dann richtig spannend. Die Bretzenheimerinnen kämpften um jeden Ball und schafften es, sich erneut Ballbesitz zu sichern. In den letzten 15 Sekunden des Spiels hatten sie sogar die Chance, den Ausgleich zu erzielen. Ein Freiwurf von der 9-Meter-Linie bot die letzte Gelegenheit, das Spiel doch noch für sich zu entscheiden. Doch der Freiwurf scheiterte am Block der Gegnerinnen, und damit ging die Partie denkbar knapp mit 23:24 verloren.

Trotz der Niederlage war es eine beeindruckende Leistung der TSG Bretzenheim. Sie zeigten großen Kampfgeist und hielten bis zur letzten Sekunde gegen den Erstliga-Absteiger mit. Die knappe Niederlage tat zwar weh, aber das Spiel machte deutlich, dass die Ischn auch gegen starke Gegner mithalten und in dieser Saison noch viel Potenzial haben. Es war ein spannender Handballabend, der den Zuschauern in Bretzenheim in Erinnerung bleiben wird, auch wenn der erhoffte Punktgewinn am Ende knapp verfehlt wurde.

 

Bild: Markus Kieber