Die TSG Bretzenheim hat den ersehnten Befreiungsschlag im Abstiegskampf verpasst. In einem richtungsweisenden Spiel gegen den direkten Konkurrenten SV Werder Bremen unterlagen die Ischn am Samstagabend in eigener Halle mit 24:28. Trotz großer Moral, kämpferischer Leistung und einem leidenschaftlichen Publikum im Rücken blieb die erhoffte Belohnung aus.
Schon zu Beginn der Partie taten sich die Bretzenheimerinnen schwer. Bremen kam wacher aus der Kabine und ging früh in Führung. Hoffnung keimte jedoch schnell auf, als Torhüterin Carolina Pfennig gleich zu Beginn mit zwei starken Paraden vom Siebenmeterpunkt ein klares Zeichen setzte. Doch es sollte dauern, bis sich dieser Impuls auch auf das Angriffsspiel der Ischn übertrug. In der 10. Minute war es schließlich Lisa Noack, die den ersten Treffer für Bretzenheim zum 1:2 erzielte.
Die Anfangsphase war auf beiden Seiten von Unsicherheiten geprägt – technische Fehler und ungenaue Abschlüsse bestimmten das Bild. Dennoch schaffte es Bremen, sich eine Führung auszubauen (2:5, 15. Minute). Die Ischn kämpften sich immer wieder heran, mussten aber viel investieren, um den Anschluss zu halten. In der 26. Minute dann der verdiente Lohn: der Anschlusstreffer zum 10:11. Doch trotz aller Mühen blieb die Chancenverwertung ein großes Manko im Spiel der Gastgeberinnen. Zu viele klare Möglichkeiten blieben ungenutzt, was letztlich mit einem 11:14 zur Pause bestraft wurde.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst wenig am Spielgeschehen. Bremen spielte konsequent weiter, während die Ischn zwar nie aufsteckten, aber immer wieder an sich selbst und der gegnerischen Abwehr scheiterten. Die Gäste bauten ihren Vorsprung kontinuierlich aus und hielten ihn bis zur 54. Minute bei vier bis fünf Toren. In der Schlussphase mobilisierte Bretzenheim noch einmal alle Kräfte, verkürzte auf 22:24, doch Bremen antwortete postwendend. Auch ein Entgegensetzen der Bretzenheimerinnen veränderte am Ausgang des Spiels nicht mehr wirklich etwas. Die Hoffnung auf ein Comeback verflog.
Trotz einer leidenschaftlichen Abwehr, die besonders in der Schlussphase mit vielen Stoppfouls und cleverem Spielverzögerung Bremen ins Zeitspiel zwang, reichte es am Ende nicht. Zu viele technische Fehler und eine ausbaufähige Wurfquote kosteten der TSG letztlich den möglichen Punktgewinn.
Mit dem 24:28 bleiben die Ischn weiter auf einem Abstiegsplatz, doch der Blick geht nach vorn. Die Mannschaft hat in vielen Momenten Kampfgeist und Zusammenhalt gezeigt – Eigenschaften, die im Saisonendspurt entscheidend sein werden.
Am kommenden Wochenende haben die Ischn spielfrei, bevor es dann auswärts zu den Vipers nach Bad Wildungen geht. Dort wartet die nächste Chance, um im Abstiegskampf wichtige Zähler zu sammeln. Die Zeit bis dahin wird genutzt, um taktisch an den Stellschrauben zu drehen und die Akkus neu aufzuladen.
Bild: Markus Kieber