Die TSG Bretzenheim musste sich nach langer Auswärtsfahrt am vergangenen Samstag dem Tabellenführer SV Union Halle-Neustadt mit 29:17 geschlagen geben. Trotz einer couragierten ersten Halbzeit und Phasen, in denen die Ischn gut mithielten, konnten sie am Ende den Favoriten nicht ernsthaft in Bedrängnis bringen.
Die Bretzenheimerinnen kamen gut ins Spiel und hielten bis zum 3:3 mit den Gastgeberinnen mit. Die Abwehr stand kompakt, und die Wildcats fanden zunächst nur schwer Lücken. Auch im Angriff lief der Ball flüssig, sodass die Ischn in den ersten Minuten auf Augenhöhe agierten.
Doch dann schlichen sich vermehrt technische Fehler und Fehlwürfe ins Spiel der TSG ein – und Halle-Neustadt nutzte diese Phase unerbittlich aus. Die Wildcats erhöhten das Tempo, zwangen Bretzenheim zu unpräzisen Abschlüssen und zogen Tor um Tor davon. Zur Halbzeit stand es 13:8, ein Rückstand, der mit einer konzentrierten zweiten Hälfte noch aufzuholen gewesen wäre.
Doch nach dem Seitenwechsel verpassten die Ischn allerdings den erhofften Blitzstart. Stattdessen verschärfte Halle-Neustadt das Tempo weiter, verteidigte aggressiv und nutzte jede Unsicherheit der Bretzenheimerinnen aus. Besonders Cara Reuthal (Rückraum-Linke) und Lea Gruber (Rückraum-Mitte) übernahmen die Spielkontrolle und waren kaum zu stoppen.
Bis zur 41. Minute wuchs der Rückstand auf 20:10, und auch eine kämpferische Abwehr konnte den Spielfluss der Wildcats nicht mehr entscheidend stören. Zudem musste die TSG in der zweiten Halbzeit eine bittere rote Karte hinnehmen: Ann-Sophie vom Hagen musste nach drei Zeitstrafen vorzeitig das Feld verlassen.
Auch wenn die Niederlage deutlich ausfiel, gibt es Aspekte, auf die die Ischn aufbauen können. Besonders die Abwehrleistung in der ersten Halbzeit hat gezeigt, dass das Team selbst gegen die stärksten Gegner der Liga mithalten kann. Zudem konnten die Ischn phasenweise das Tempospiel der Wildcats stören und sich im Angriff gute Chancen erarbeiten. Nun gilt es, aus den Fehlern zu lernen und die richtigen Schlüsse für die kommenden Aufgaben zu ziehen.
Denn die nächste Herausforderung lässt nicht lange auf sich warten: Das Stadtderby steht an! Mit voller Kraft und Einsatz wollen die Ischn in dieser besonderen Partie alles in die Waagschale werfen, um sich endlich wieder zu belohnen. Mit harter Arbeit im Training und der richtigen Einstellung will das Team im nächsten Heimspiel wieder angreifen – mit Kampfgeist, Wille und der Unterstützung der Fans – um so ein starkes Spiel auf die Platte zu bringen.
Bild: Jens Wagner