Das Spiel gegen die TuS Lintfort war an Spannung kaum zu überbieten und endete nach einer dramatischen Schlussphase mit einem hart erkämpften Unentschieden (30:30). Schon ab den ersten Minuten zeichnete sich ein enger Kampf ab, der sich durch das gesamte Spiel ziehen sollte. Zunächst schafften wir es durch einen guten Start in die Partie die Führung zu übernehmen. Doch Lintfort konterte und übernahm schon bald. In der Folge kämpften wir uns immer wieder heran, fanden jedoch aufgrund des flexiblen und druckvollen Angriffsspiels von Lintfort, die viele Abschlüsse über die Außenposition erzielten, nur schwer in unseren gewohnten Abwehr-Rhythmus.

Lintfort gelang es, uns durch ihr schnelles Spiel im Angriff immer wieder unter Druck zu setzen und uns zu Fehlern in der Defensive zu zwingen. Diese Spielweise machte es uns schwer, zu unserem sonst so stabilen und verlässlichen Abwehrspiel zurückzufinden – eine Stärke, auf die wir uns in vielen vorherigen Partien verlassen konnten. Mit einem Rückstand von 14:18 ging es in die Halbzeitpause. Der Rückstand von vier Toren bot ein Aufholpotenzial, versprach aber auch gleichzeitig einen Kraftakt, denn uns war klar, dass wir in der zweiten Halbzeit einen Gang höher schalten mussten, um das Spiel zu drehen.

Der Beginn der zweiten Halbzeit verlief zunächst noch etwas schleppend, doch in der 35. Minute konnte das Team die Anlaufschwierigkeiten überwinden und endlich den nötigen Schwung aufnehmen. Mit dem Ziel, sich Schritt für Schritt zurückzukämpfen, arbeitete unsere Abwehr nun mutiger und entschlossener, wobei wir durch gegenseitige Unterstützung und aggressiveres Eingreifen von hinten heraus endlich Stabilität gewinnen konnten. Im Angriff gelang uns zunehmend mehr Tiefe – wir agierten offensiv vielseitiger, nutzten nicht nur Einzelaktionen, sondern öffneten gezielt Lücken für unsere Mitspielerinnen. Diese Veränderungen brachten die Wende: Ein ums andere Mal gelang es uns, Lintforts Pässe abzufangen und durch schnelles Umschaltspiel einfache Tore zu erzielen. So kamen wir kontinuierlich näher und konnten in der 44. Minute den lang ersehnten Ausgleich (22:22) herstellen.

Es gelang uns dann sogar, eine Drei-Tore-Führung herauszuspielen. Doch die Gegnerinnen aus Lintfort blieben dran. In der 51. Minute erzielte Lintfort dann den erneuten Ausgleich (25:25). Von diesem Zeitpunkt an entwickelte sich in den letzten Minuten ein packender Schlagabtausch, bei dem beide Teams abwechselnd die Führung übernahmen.

In den letzten Minuten entwickelte sich dann ein wahrer Krimi. Kurz vor Schluss gelang uns schließlich eine Zwei-Tore-Führung. Doch Lintfort erzielte 30 Sekunden vor Schluss erneut den Ausgleich. Nach einem Timeout unserer Trainerin gelang uns dann 20 Sekunden vor dem Abpfiff abermals die Führung. Doch durch eine unglückliche Verteidigungsaktion gelang Lintfort eine Sekunde vor dem Abpfiff der spielentscheidende Treffer.

Rückblickend sind wir froh über diesen Punktgewinn, der uns im Kampf um den Klassenerhalt weiterhilft. Ein Wermutstropfen bleibt jedoch, da der Sieg in greifbarer Nähe war und uns durch eine unglückliche Aktion in den Schlusssekunden noch entglitt.

Doch trotz der Enttäuschung über den verpassten Sieg sind wir stolz auf die starke kämpferische Leistung und darauf, wie wir uns zurück ins Spiel gekämpft haben. Dieses Spiel zeigt, dass wir in der Lage sind, auch in schwierigen Momenten zusammenzuhalten und uns gegenseitig zu unterstützen. Gerade im Hinblick auf das Ziel Klassenerhalt war dieser Punkt enorm wichtig, denn er beweist, dass wir uns in der Liga behaupten und gegen starke Teams bestehen können.

 

Bild: Markus Kieber