Es sollte der lang ersehnte Befreiungsschlag werden, doch am Ende stand für die Bretzenheimer Ischn eine weitere bittere Niederlage. Beim Gastspiel in Bad Wildungen lieferten die Ischn den heimischen Vipers einen großen Kampf, hielten das Spiel lange offen, mussten sich nach 60 intensiven Minuten aber geschlagen geben. Das Ergebnis spiegelt dabei nur bedingt wider, wie viel Leidenschaft und Einsatzbereitschaft die Bretzenheimerinnen auf die Platte brachten.
Von Beginn an entwickelte sich eine hart umkämpfte Partie, in der beide Mannschaften viel investierten. Die Ischn starteten konzentriert und mutig, ließen sich auch von der lauten Kulisse in der Bad Wildunger Halle nicht beeindrucken und setzten die Vipers-Abwehr immer wieder unter Druck. Mit viel Tempo und variablen Angriffen erspielten sich die Gäste gute Chancen und zeigten, dass sie auf Augenhöhe agieren konnten.
Doch Bad Wildungen agierte mit einer äußerst aggressiven und offensiven Deckung, die die Aufbauarbeit der Bretzenheimerinnen immer wieder störte. Frühzeitig setzten die Gastgeberinnen Ballführerin und Passwege unter Druck, was die Ischn zu schwierigen Würfen und einigen technischen Fehlern zwang. Dennoch ließ sich das Team von Trainerin Katrin Schneider nicht beirren: Mit viel Leidenschaft und einer starken Moral kämpften sich die Ischn immer wieder heran, sobald Bad Wildungen versuchte, sich leicht abzusetzen.
Zur Halbzeit war das Spiel völlig offen – ein echter Abnutzungskampf, geprägt von intensiven Zweikämpfen und großer Laufbereitschaft auf beiden Seiten. Auch im zweiten Durchgang blieb die Partie lange auf Messers Schneide. Immer wieder verkürzten die Ischn den Rückstand auf ein Tor und hielten den Druck hoch. In der Abwehr agierten sie phasenweise sehr kompakt, verteidigten die gefährlichen Rückraumspielerinnen der Vipers engagiert und erarbeiteten sich wichtige Ballgewinne.
Doch je näher die Schlussphase rückte, desto mehr zeigte sich, wie schwer die offensive und robuste Spielweise der Vipers zu knacken war. Die Bretzenheimer Angriffe wurden hektischer, die Abschlüsse unpräziser. Die Ideen fehlten, um die stabile Bad Wildunger Abwehr entscheidend auszuhebeln. Kleine Unkonzentriertheiten und verpasste Chancen verhinderten schließlich, dass die Ischn das Spiel drehen konnten. Die Gastgeberinnen nutzten die Fehler der Gäste eiskalt und entschieden die Partie in den letzten Minuten für sich.
Am Ende stand für die Bretzenheimerinnen eine weitere bittere Niederlage – trotz großem Kampf, trotz Leidenschaft, trotz einer erneut starken Teamleistung. Wieder einmal bewiesen die Ischn, dass sie mit den Gegnern auf Augenhöhe spielen können. Wieder einmal fehlte nur ein kleines Stück zum Erfolg.
Jetzt heißt es: Köpfe oben behalten, weiter hart arbeiten und an den eigenen Stärken festhalten. Die Leistung in Bad Wildungen hat gezeigt, dass die Ischn auf dem richtigen Weg sind – auch wenn der erlösende Befreiungsschlag noch auf sich warten lässt.
Im nächsten Spiel soll der große Einsatz endlich belohnt werden. Verdient hätten es die Bretzenheimerinnen allemal.
Bild: Artur Schöneburg