So dicht dran und doch eine Ein-Tor-Niederlage. Im Vorfeld warb man schon mit einem heiß umkämpften Stadtderby und wie versprochen sollte es in der auswärtigen Halle an Nervenkitzel nicht fehlen. Zu Beginn sah man noch einen schleppenden Einstieg in die Partie, bei der die Mannschaften auf beiden Seiten mit zahlreichen Fehlern zu kämpfen hatten. Vor allem die Ischn hatten Probleme, in den Spielfluss zu kommen. Im Angriff fehlte oft die Präzision und es dauerte ganze 17 Minuten bis sie das dritte Tor erzielen konnten.
Währenddessen nutzten die Meenzer Dynamites ihre Chancen besser und konnten sich zwischenzeitlich auf 6:2 absetzen – der insgesamt größte Vorsprung im Spiel. Dennoch standen die Ischn in der Abwehr stabil und ließen sich nicht weiter abschlagen. Genau zu diesem Zeitpunkt, in der 17. Spielminute, nahm Trainerin Katrin Schneider die Auszeit, um neue Impulse zu setzen und den Angriff in Gang zu bringen.
Diese taktische Pause zeigte Wirkung: Die Ischn kämpften sich Stück für Stück zurück ins Spiel und erzielten in der 26. Minute den verdienten Ausgleich zum 7:7. Es war vor allem die bessere Torausbeute, die es ermöglichte, eigene Chancen herauszuspielen. Von da an entwickelte sich ein enges, hart umkämpftes Spiel, in dem sich keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzen konnte.
Mit einem Rückstand von einem Tor ging es dann mit dem Halbzeitstand von 10:9 in die Pause. In der Halbzeitpause war klar, dass wir im Angriff noch Luft nach oben hatten. Es galt, unsere Chancen konsequenter zu nutzen und mit mehr Selbstvertrauen in die Angriffsaktionen und Abschlüsse zu gehen, um das Spiel in den nächsten 30 Minuten noch drehen zu können.
Mit diesem Ziel vor Augen starteten wir in die zweite Halbzeit. Die Partie blieb weiterhin spannend und ausgeglichen. Doch in der 45. Minute gelang es den Meenzer Dynamites, sich erstmals wieder einen Vorsprung von drei Toren zu erarbeiten. Statt die Angriffe geduldig und strukturiert auszuspielen, neigten wir dazu, voreilig den Abschluss zu suchen. Diese überhasteten Aktionen führten häufig nicht zum gewünschten Erfolg und spiegelten eine gewisse Unsicherheit wider. So konnten wir uns in dieser Phase nicht belohnen.
In der 57. Minute gelang es dann, den Rückstand auf ein Tor zu verkürzen. Die Spannung in der Halle war zum Greifen nah. In der letzten Spielminute sorgte unsere Rückraumspielerin Kim Quetsch schließlich für den Ausgleichstreffer zum 22:22. Das Spiel schien auf ein gerechtes Unentschieden hinauszulaufen – ein Ergebnis, das den Verlauf des Spiels durchaus widergespiegelt hätte.
Doch in einer dramatischen Schlusssekunde passierte das, was in einem Derby besonders bitter ist: Den Meenzer Dynamites gelang es, mit dem letzten Wurf des Spiels den entscheidenden Treffer zum 23:22 zu erzielen. Wir mussten uns unglücklich geschlagen geben.
Trotz des enttäuschenden Endes können wir stolz auf die kämpferische Leistung und den Zusammenhalt im Team sein. Derby-Niederlagen schmerzen immer besonders, aber die gezeigte Leistung gibt Zuversicht für die kommenden Spiele. Wenn es uns gelingt, die Fehler und Unsicherheiten in der Anfangsphase weiter zu verringern und die Toreffizienz zu steigern, können wir uns auf die Revanche in eigener Halle freuen.
Endstand: 23:22 für die Meenzer Dynamites.
Bild: Markus Kieber