Eine lange Auswärtsfahrt führte die TSG Bretzenheim am vergangenen Wochenende nach Sachsen, wo sie auf den klar favorisierten HC Rödertal trafen. Die Vorzeichen standen für die Ischn alles andere als optimal: Neben den ohnehin schwierigen Bedingungen gegen einen starken Gegner verschärften zahlreiche personelle Ausfälle die Situation zusätzlich. Doch anstatt sich von der Favoritenrolle der Rödertalbienen entmutigen zu lassen, zeigte sich die TSG von Beginn an kämpferisch und hielt phasenweise erstaunlich gut mit.

Wie erwartet dominierten die Gastgeberinnen von Anfang an das Spiel und setzten mit einem frühen 7:3 ein klares Zeichen. Doch die Ischn ließen sich nicht abschütteln. Mit einer aggressiven Abwehr und einem zunehmend disziplinierten Angriff arbeiteten sie sich beeindruckend zurück ins Spiel und verkürzten in der 18. Minute auf 7:6. Trotz des hohen Angriffstempos der Bienen gelang es der TSG immer wieder, schnelle Rückwärtsbewegungen zu zeigen und die offensive Wucht der Gastgeberinnen zu bremsen.

Auch wenn Rödertal weiterhin versuchte, die Differenz zu vergrößern, blieb Bretzenheim hartnäckig. So gelang es ihnen kurz vor der Halbzeitpause erneut, den Rückstand zu minimieren – in der 28. Minute stand es 12:9. Mit einem 13:9 gingen beide Teams schließlich in die Kabinen, und zu diesem Zeitpunkt war für die Ischn noch alles möglich.

Die zweite Halbzeit begann mit großem, jedoch zunächst erfolglosem, Einsatz auf beiden Seiten. Rödertal versuchte, sich abzusetzen, doch die Ischn hielten dagegen. In der 38. Minute lag die TSG weiterhin in Schlagdistanz (15:12). Doch dann folgte der Knackpunkt der Partie: Ab der 42. Minute zogen die Gastgeberinnen mit einer beeindruckenden Serie davon. Während sich bei den Ischn langsam die Belastung und die fehlenden Wechselmöglichkeiten bemerkbar machten, spielte Rödertal seine Klasse konsequent aus. Innerhalb von nur sechs Minuten wuchs der Vorsprung auf 23:15 an.

Trotz des hohen Rückstands bewiesen die Ischn Moral. Mit letzter Kraft kämpften sie sich erneut auf 23:18 heran, doch Rödertal ließ sich davon nicht beeindrucken und setzte in den Schlussminuten seine Dominanz durch. Am Ende stand ein 30:20 auf der Anzeigetafel – ein Ergebnis, das den Spielverlauf zwar widerspiegelt, aber nicht die starke kämpferische Leistung der Bretzenheimerinnen schmälert.

Gerade in einem solchen Spiel war es wichtig, dass Spielerinnen Verantwortung übernahmen, die in dieser Form noch nicht oft in Schlüsselrollen standen. Sie wuchsen an dieser Herausforderung und bewiesen, dass mit der TSG Bretzenheim auch in schwierigen Phasen zu rechnen ist. Trotz der Niederlage nimmt das Team wertvolle Erkenntnisse mit: Die kämpferische Einstellung stimmte, das Zusammenspiel verbesserte sich und es zeigte sich, dass selbst unter widrigen Umständen die eigene Spielidee aufrechterhalten werden kann.

Mit genau diesem Spirit wollen die Ischn in der kommenden Woche in eigener Halle antreten. Vor heimischer Kulisse soll an die positiven Aspekte des Spiels angeknüpft werden, um die Zuschauer mit einer leidenschaftlichen und entschlossenen Leistung zu begeistern. Die Mannschaft ist bereit, zu kämpfen – und jeder, der in der Halle ist, kann sich auf ein spannendes, mitreißendes und kämpferisches Spiel freuen!

 

Bild: @sportfotograf.felixlesske